Einladungen sind in Ordnung, wenn ich alle Menschen kenne und wenn es im kleinen Kreis bleibt. Sobald es aber ein grösseres Geburtstagsfest ist, kriege ich den Horror. Und wenn ich dann auch noch neben Leuten sitzen muss die ich nicht kenne, muss ich leiden. Meistens beginnen die Leute dann mit Small Talk. Was für ein Graus. Oder dann plappern sie über irgendwelche Dinge, die mich nicht wirklich interessieren. Und wenn sie mir dann auch noch ihre Leidensgeschichten erzählen, schalte ich ab. Meine Verwandten zum Beispiel wissen ganz genau, dass sie mich bei Einladungen nicht neben fremden Personen platzieren sollten. In der Regel ist es auch so, dass ich kaum ausserhalb der Familie eingeladen werde. Mangels Freunden gibt es eigentlich fast keine Menschen, welche mich sonst einladen könnten oder würden. Auch von meinen Arbeitskollegen wurde ich noch nie eingeladen.

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Auch als Kind und Jugendlicher hatte ich diese Einladungs-Probleme nicht. Ich wurde nie eingeladen. NIE. Wenn bei einer Klassengrösse von 20 Kindern 19 an einer Geburtstagsparty teilnehmen „durften“, war ich immer der 20., der nicht eingeladen wurde. Das hat mich aber nie gross gestört. Ich war lieber bei mir Zuhause und habe für mich gespielt oder sonst etwas schönes gemacht. Mit 21 wurde ich zu einem Klassentreffen eingeladen. Ein Klassentreffen. Mit mir! Warum soll ich an einem Klassentreffen mit Leuten teilnehmen, die mich nie leiden konnten? Ich habe mit der Bitte abgesagt, mich nie mehr einzuladen.

Mit 18 bekam ich von der Gemeinde eine Einladung zur Jungbürgerfeier. An dieser Feier wird die Volljährigkeit und die Möglichkeit an Abstimmungen teilzunehmen, gefeiert. Ich habe natürlich abgesagt. Mit Gleichaltrigen zu Feiern war nicht mein Ding. Erstens finde ich solche gekünstelten Anlässe unglaubwürdig und zweitens wäre mir das Niveau unter den anderen 18-jährigen vermutlich zu tief gewesen.

Einladungen sind für mich etwas, worauf ich eigentlich verzichten kann. Bei der Verwandtschaft finde ich gefallen daran. Aber auch nur weil ich diese Menschen mag. Ich würde sicher auch Einladungen von Arbeitskollegen oder von Freunden annehmen, wenn es welche gäbe. Die müssten einfach akzeptiere wie ich bin.

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