Mein Leben mit Autismus: Man sieht es Liz nicht an, dass sie im Alltag eingeschränkt ist – aber Liz ist Asperger-Autistin.

Sie hat sich bei Frage-Kneipenabend an mich gewendet, denn sie will mit den Vorurteilen über die Entwicklungsstörung aufräumen. Vorurteile und Klischees nerven sie nämlich ziemlich – und auch das viele Menschen so wenig über Autismus wissen, macht ihren Alltag manchmal richtig schwer.

Auch ich weiß bisher nicht so viel darüber und bin mir immer etwas unsicher im Umgang mit Autisten. Ich frage mich: Wie sieht ihr Leben mit Autismus aus? Was macht ihr Probleme? Und was verändert es, wenn jemand gar nicht sehen kann, dass sie überhaupt Einschränkungen hat? Um mir darauf Antworten zu geben, nimmt sie mich mit in ihr Leben.

Für Liz sind auch ganz alltägliche Dinge schon eine Herausforderung. Durch den Autismus nimmt sie Farben, Geräusche oder Gespräche besonders extrem wahr und manchmal prasselt dann alles so sehr auf sie ein, dass sie in einen sogenannten „Overload“ kommt. Dann kann sie fast nicht mehr sprechen und sich kaum noch bewegen. In großen Läden einzukaufen, in denen es ein riesiges Angebot, viele Farben und Geräusche gibt, ist daher für sie schon eine echte Challenge. Wir haben das zusammen ausprobiert, weil Liz sich solchen Situationen stellen will und ich habe erstmal gemerkt, mit welchem Tunnelblick ich im Alltag so unterwegs bin.

Auch Gespräche mit anderen Menschen sind für Liz nicht immer einfach. Ironie zum Beispiel versteht sie häufig nicht und wenn mehr als ein Gesprächspartner da ist, ist ihr das schnell auch zu viel. Ein Barbesuch mit Kommilitonen ist da eigentlich nicht drin. Deshalb hat sie auch Schwierigkeiten damit, Freunde in ihrem Studium zu finden. Wir waren zusammen in einer Bar, denn Liz möchte so etwas häufiger machen können.

Wie Liz mit der Herausforderungen umgeht, erfahrt ihr in meiner neuen Folge: „Autismus: ein Leben mit Asperger“.

Hinweis: Wir sind uns darüber bewusst, dass Autismus keine Krankheit ist, sondern eine Entwicklungsstörung. Trotzdem haben wir uns gemeinsam mit Liz dazu entschieden, die Folge so einzureihen, denn schwere Einschränkungen hat Liz durch den Autismus schon.

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