Grüezi!

Mein Name ist Markus und ich bin Autist im Autismus-Spektrum (Asperger-Syndrom). Ich habe vor einigen Jahren durch den psychiatrischen Dienst das Asperger-Syndrom diagnostiziert bekommen. Grund genug, mich an diesen Blog heranzuwagen.

Wie ich zu einem «Aspie» wurde…

Dass ich irgendwie anders bin und nicht immer so recht in die Gesellschaft reinpasse, war mir schon lange klar. Ich habe das schon als Kind festgestellt. Darum war ich am liebsten für mich alleine oder genoss die Ruhe und Wärme meiner liebenden Eltern, denen ich an dieser Stelle zu grossem Dank verpflichtet bin. Ich weis, dass sie sich auch immer wieder Sorgen gemacht haben, weil ich meistens für mich alleine war und kaum mal einen Freund mit nach Hause gebracht habe. Doch sie standen immer zu mir und haben mich jederzeit Unterstützt, auch mit Ratschlägen.

Belastende Gedanken

Als Kind und Jugendlicher habe ich mir oft Gedanken dazu gemacht, warum mich die anderen Kinder und Jugendlichen nicht mochten und ich ein Einzelgänger war. Doch ich habe es nie wirklich verstanden, habe keine Antworten und Lösungen  auf meine Fragen gefunden. Mit der Zeit bemerkte ich aber, dass mich diese Fragen belastet haben. Also habe ich versucht, nicht mehr darüber nachzudenken. Ich habe mich bemüht mich anzupassen, einigermassen in die Gesellschaft reinzupassen. Je älter ich wurde, desto besser waren meine Fähigkeiten. Ich wäre vermutlich ein guter Schauspieler geworden. Doch dieses ständige Anpassen, oder in Fachkreisen «Masking» genannt, ist anstrengend. Es ist nicht einfach jemand zu spielen der man nicht ist. Doch nur so gelang es mir, mich beruflich entwickeln zu können und den Anschluss an die Welt nicht ganz zu verlieren. Manchmal gelang es besser, manchmal auch nur leidlich. Auf alle Fälle immer gerade so gut, dass ich die Schule einigermassen gut abschneiden, eine Lehre machen und mich im Berufsleben behaupten konnte.

Unspektakulär und doch so wichtig

So unspektakulär meine Geschichte eigentlich ist – seit der Diagnose geht es mir deutlich besser. Ich fühle mich verstanden – ich verstehe mich nun auch selber viel besser. Es ergibt nun so vieles einen Sinn.

Natürlich – auch mit der Diagnose hat sich vieles in meinem Leben nicht wirklich verändert. Es ist ja nicht so, dass nun alle Menschen plötzlich mit mir etwas unternehmen und mich als Freund haben möchten. Geändert hat sich aber meine Sichtweise. Nur schon das Verstehen können warum es so ist, hat mir enorm viel Erleichterung gebracht. All diese Selbstzweifel, dies Vorwürfe welche ich mir gegenüber gemacht habe, sind nun verständlicher. Klar ärgere ich mich immer noch, wenn ich etwas nicht hinbekomme oder ich mich in gewissen Situationen falsch verhalte oder ich Dinge falsch verstehe oder etwas sage, welches beim gegenüber die Falten in die Stirn zeichnet. Aber ich kann jetzt befreiter mein Bestes geben ohne mich danach selber gedanklich abzustrafen, wenn es mal nicht so gut kommt oder ich es nicht so gut gemacht habe.

Es braucht bessere Informationen

Ich denke es ist wichtig, dass Autismus in unserer Welt mehr Achtung und Platz findet. Denn wir sind genauso gute Menschen wie alle anderen auch. Darum habe ich diesen Blog aufgebaut, in welchem ich über das Thema, aber auch über meine Erfahrungen schreibe. Vielleicht helfen meine Erfahrungen ja nun auch anderen Menschen, die auf diesen Blog stossen.

Wenn Dir mein Blog gefällt und Du einige Informationen und Anregungen entnehmen konntest, dann hat sich mein Aufwand ja bereits gelohnt.

Ich grüsse herzlichst

 

Am Meer fühle ich mich immer sehr wohl. Mir gefällt die Beständigkeit der Wellen, welche in regelmässigen Abständen an den Strand rollen. Auch der frische Salzgeschmack in der Luft ist sehr angenehm. Leider ist das Meer sehr weit weg und die Zugfahrt dauert lange, so dass ich nicht sehr oft dort sein kann. Zum Glück bin ich aber auch ein Freund der Berge. In den Bergen liebe ich die Einsamkeit, die Ruhe und die Natur. Und die Berge liegen zum Glück so nahe. Ich gehe oft wandern und habe meistens meinen kleinen Fotoapparat mit dabei. Es gibt immer so viel zu sehen. Leuchtende Blumen, knorrige Bäume und wunderbar geformte Bergspitzen.