Autismus & Schlafprobleme: Auswirkungen – Teil 3

Dies ist Teil 3 einer vierteiligen Serie über Schlafprobleme und Autismus

Schlafstörungen & Autismus  – Prävalenz
Schlafstörungen & Autismus – Ursachen
Schlafstörungen und Autismus – Auswirkungen
Schlafstörungen & Autismus  – Lösungen

Untersuchungen zeigen, dass Schlafprobleme die Autismus-Merkmale in den meisten Kernbereichen  insbesondere im sozialen Bereich  – verstärken.

Korrelationen mit Funktionsstörungen

Autistische Kinder ohne geistige Behinderung (hochfunktionierender Autismus) leiden gegenüber neurotypischen Kindern unter mehr schlafbezogenen Angstzuständen, Nachtwachen, Parasomnien, schlafbezogenen Atemstörungen und Tagesmüdigkeit.

Schlafstörungen

Eine Studie aus dem Jahr 2015 , welche die Korrelation zwischen Schlafstörungen und dem Verhalten autistischer Menschen untersuchte, fand Korrelationen zwischen Schlafstörungen sowie Denk- und Verhaltensproblemen:

  • Erregungsstörungen  (Schlafwandeln, Schlafstörungen und verwirrende Erregungen ) korrelierten mit  Denkproblemen.
  • Störungen übermässiger Schläfrigkeit  korrelierten mit  Denk-  und  Verhaltensproblemen.

Es wurde festgestellt, dass die hohe Häufigkeit von Schlafstörungen mit einigen Verhaltensmerkmalen korrelieren, die autistische Menschen bereits aufweisen (siehe unten).

Verhaltensmerkmale

Die Verhaltensprofile autistischer Menschen waren durch Verhaltensprobleme wie soziale Angst und Depression gekennzeichnet.

In der folgenden Abbildung sieht man, wie sich autistische Menschen bei diesen Verhaltensproblemen mit Neurotypen vergleichen lassen.

Schlafprobleme

Schlafverhalten & herausforderndes Verhalten

Studien, die den Zusammenhang zwischen Schlaf- und herausforderndem Verhalten bei Autismus untersuchen, ergaben:

  • Mit der Anzahl Stunden Schlaf pro Nacht kann eine Aussage zum Schweregrad des Autismus, zum sozialen Kompetenzdefizit und dem stereotype Verhalten, machen
  • Überempfindlichkeit auf Reize, das Alter, Medikamente, Epilepsie, Vorgeschichte der Schlafproblemen und ADHS stehen im Zusammenhang bei Personen mit Autismus-Spektrum.
  • PDD-Kinder mit Schlafproblemen hatten im Vergleich zu Kindern ohne Schlafprobleme eine höhere Rate an ADHS, oppositionellem Verhalten und psychiatrischen Symptomen.
  • Schlafstörungen nahmen mit der Schwere der autistischen Merkmale zu.
  • Oppositionelles Verhalten, Aggression, ADHS und Stimmungsschwankungen können ein Voraussage für Schlafstörungen bei Autismus sein.
  • Autisten welche schlecht schlafen, haben mehr ADHS-Merkmale und ein eingeschränkteres und sich wiederholendes Verhalten als gute Schläfer.
  • Schlafstörungen waren der höchste Prädiktor für herausfordernde Verhaltensweisen bei Autismus.
  • Schlechte Schläfer hatten auf allen Skalen (z. B. Aggression, Stereotypie und Hyperaktivität ) einen höheren Prozentsatz an Auffälligkeiten als gute Schläfer.
  • Mittelschwere bis schwere Schlafprobleme bei Autismus führten zu einer schlechteren Anpassungsfähigkeiten im Vergleich zu autistischen Menschen ohne Schlafprobleme.
  • Von Eltern gemeldete Schlafprobleme waren mit mehr Kern-Verhaltensproblemen bei Autismus verbunden.
  • Die Verzögerung und Dauer des Schlafbeginns korrelierte positiv mit der Schwere und den Merkmalen des Autismus und war der stärkste Prädiktor für Kommunikationsdefizite und stereotypes Verhalten.
  • Kommunikationsstörungen gingen mit einem erhöhten Risiko für Schlafstörungen bei Autismus einher.
  • Kinder welche eher wenige Stunden pro Nacht schliefen , hatten einen niedrigeren IQ, verbale Fähigkeiten, adaptive Funktionen, Sozialisation und Kommunikationsfähigkeiten.
  • Angstzustände, Schweregrad des Autismus, sensorische Empfindlichkeiten können mit jeder Art von Schlafstörung in Verbindung gebracht werden.
  • Die autistische Gruppe hatte mehr Schlafstörungen als die Kontrollgruppe. Die Schlafstörung nahm bei autistischen Kindern im Laufe des Jahres ab, was mit einer Verbesserung der sozialen Fähigkeiten verbunden war.

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