Ich, autistisch
Eine Doku zum Thema Autismus, welche auf Arte ausgestrahlt wurde.
Stereotype über Autisten gibt es viele, was aber hinter dieser Entwicklungsstörung steckt, wissen die wenigsten.
Für autistische Menschen ist dieses Unwissen ein großes Problem: Viele fühlen sich ausgegrenzt. Einen Job oder eine Partnerschaft zu finden ist schwer. Das gleiche gilt für angemessene medizinische Betreuung.
Isabel Dziobek ist eine der wenigen Psychologinnen, die auf Autismus spezialisiert sind. Die Berlinerin setzt Roboter ein, um autistischen Kindern beizubringen, wie sie Gesichter lesen können. Denn gerade soziale Interaktion macht Autisten Schwierigkeiten.
Charlotte hat jahrelang nicht verstanden, warum es ihr unmöglich war Freunde zu finden. Trotz ihrer Anpassungsversuche, blieb sie Außenseiterin. Erst mit der Diagnose wird ihr klar: Es sind die sozialen Normen, die sie nicht versteht. Am glücklichsten ist sie, wenn sie mit sich alleine ist. Charlotte wünschte sich dennoch ein größeres Miteinander zwischen autistischen und nicht-autistischen Menschen.
Christine sagt ihr Gehirn kenne nur zwei Zustände: An und Aus. An bedeutet eine unglaubliche Reizüberflutung und Ausden Rückzug. So hört sie Geräusche übermäßig laut und Augenkontakt ist ihr sehr unangenehm. Es sei, als würde jemand in ihre Seele schauen. Ordnung tut ihr gut, beruhigt sie und gibt ihr Sicherheit.
Florian LeJuste forscht, wie Autisten die Welt wahrnehmen. Der Psychiater am Expertenzentrum für Autismus in Paris beschäftigt sich mit den neurobiologischen Gründen: Einige Hirnregionen kommunizieren anders oder gar nicht miteinander als bei nicht autistischen Menschen. Die Unterschiede bei Wahrnehmung und Verhalten sind enorm.