In nachfolgenden Tabellen erkennt man die Unterschiede zwischen dem ICD-10, dem alten DSM-IV (entspricht dem ICD-10) und dem neuen DSM-5 (der ICD-11 wird diese Kriterien übernehmen)

Diagnose-Kategorien der einzelnen Modelle
ICD-10DSM-IVDSM-V
Anzahl und Art der
Diagnosen „tiefgreifende Entwicklungsstörungen“
(ICD-10/DSM-IV TR)
bzw.
Autismus-Spektrum
Störung (DSM-5)
F84.0 Frühkindlicher
Autismus
F84.1 Atypischer Autismus
F84.2 Rett-Syndrom
F84.3 Andere desintegrative Störung des
Kindesalters
F84.4 Überaktive Störung mit Intelligenzminderung und Bewegungsstereotypien
F84.5 AspergerSyndrom
F84.8 Sonstige tiefgreifende Entwicklungsstörungen
F84.9 Tiefgreifende
Entwicklungsstörung,
nicht näher bezeichnet
299.00 Autistische
Störung
299.10 Desintegrative Störung des
Kindesalters
299.80 RettSyndrom
299.80 AspergerSyndrom
299.80 Tief greifende Entwicklungs-störung, nicht
näher bezeichnet
(PDD-NOS)
Zusätzlich:
307.3 Stereotype
Bewegungsstörung
(für F84.4)
299.00 AutismusSpektrum Störung
(umfasst 299.00,
299.10, 299.80
bzw. F84.0, F84.1,
F84.3, F84.5)
Zusätzlich:
315.39 Soziale
(pragmatische)
Kommunikationsstörung
(für 299.90/F84.1
ohne stereotype
und repetitive
Verhaltensweisen)
307.3 Stereotype
Bewegungsstörung
(für F84.4)
Diagnose-Kriterien der einzelnen Modelle
ICD-10DSM-IVDSM-V
Anzahl Domänen332 (A, B)
Anzahl Kriterien12127
Minimale Anzahl erfüllter Kriterien565
Soziale Interaktion1 von 32 von 43 von 3 (A)
Kommunikation 2 von 42 von 43 von 3 (A)
Stereotypes Verhalten
und Sonderinteressen
2 von 51 von 42 von 4 (B)
Neu: Hyper- und
Hypo-Reaktivität
bezüglich sensorische Aspekte
Beginn
(Domäne C im DSM-5)
Vor dem Alter von 3
Jahren
(1 von 3)
Vor dem Alter von
3 Jahren
Symptome müssen
in früher Kindheit
vorhanden sein,
aber können sich
auch erst dann voll
manifestieren,
wenn die sozialen
Anforderungen
entsprechend hoch
sind.
SchweregradeinteilungIndirekt über unterschiedliche Klassifikation
(F84.1, F84.5,
F84.8, F84.9)
Indirekt über unterschiedliche Klassifikation
(299.00, 299.80)
Je 3 Schweregrade für
A: Soziale Kommunikation und Interaktion sowie
B: Restriktive, repetitive
Verhaltensweisen und
Interessen
Rett-SyndromEigenständige psychiatrische DiagnoseEigenständige psychiatrische DiagnoseFällt heraus, wird ggf.
als vorhandener genetischer Risikofaktor kodiert
Zusatzkodierung
DSM-5 Kognitive
Fertigkeiten
Fünf Achsen WHO
Achse 3: Intelligenzniveau
Fünf Achsen DSM-IV
Achse II: Intellektuelle Behinderung
Mit/ohne geistige Behinderung
Zusatzkodierung
DSM-5
Sprache
Fünf Achsen WHO
Achse 2: Teilleistungsstörung
Fünf Achsen DSM-IV
Sprache nicht kodiert
Mit/ohne Sprachstörung
Zusatzkodierung
DSM-5 Medizinischer/Genetischer/
Umweltrisikofaktor
Fünf Achsen WHO
Achse 4: Körperliche Erkrankungen
inklusive genetischer Befunde
Achse 5: psychosoziale Umweltrisikofaktoren
Keine Kodierung
von nicht-genetischen biologischen
Umweltrisikofaktoren
Fünf Achsen DSM-IV
Achse III: Allgemeiner medizinischer
Zustand, akuter medizinischer Zustand,
körperliche Erkrankung
Achse IV: Psychosoziale und Umweltrisikofaktoren
Assoziiert mit medizinischem/genetischem/Um
weltrisikofaktor
Zusätzliche Kodierung
der medizinischen oder
genetischen Erkrankung
Zusatzkodierung
DSM-5
Zusätzliche psychiatrische
Komorbidität oder
Entwicklungsstörung
Fünf Achsen WHO
Achse 1: psychische Störung
Achse 2: Teilleistungsstörung
Allerdings: Andere
Ausschlusskriterien
als DSM-5 (z.B.
ADHS)
Fünf Achsen DSM-IV
Achse I: Psychische
Störung
Achse II: Persönlichkeitsstörung und Intellektuelle Behinderung
Allerdings: andere
Ausschlusskriterien
als DSM-5 (z.B.
ADHS)
Jeweilige Erkrankung
wird mit entsprechender
DSM-5 – Nummer zusätzlich kodiert
Zusatzkodierung
DSM-5
Katatonie
Wird nicht kodiertWird nicht kodiertF293.89

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